Die Geschichte der Uhr

von Admin

Die Geschichte der Uhr beginnt eigentlich im prähistorischen Zeitalter, als man die Zeit durch Beobachtungen des Mondes und der Sonne einschätzte, auch der Wetterverlauf und die Jahreszeiten ließen sich dadurch definieren. So um das 3. Jahrhundert vor Christus verwendeten die Menschen eine Sonnenuhr, die in mehrere Zeiteinheiten aufgeteilt wurde. Im 14. Jahrhundert kam dann die Wasseruhr dazu, die jedoch etwas ungenau war, doch sie war tageslichtunabhängig und hatte bereits ein Ziffernblatt und einen Zeiger. Daneben gab es auch eine Kerzenuhr, die in einem bestimmten Zeitraum abbrannte. Auf einem Bierdeckel aus dem Jahr 1269 fand sich erstmals die Bezeichnung "Uhrmacher", so wird vermutet, dass es zu dieser Zeit die erste mechanische Uhr gab. Urkundlich erwähnt wurde die erste Räderuhr im Jahr 1335, und zwar im Zusammenhang mit der Kapelle im Visconti-Palast in Mailand. 1427 erfand Heinrich Arnold schließlich die Uhrfeder. Die ersten Uhren waren jedoch riesengroß und wurden nur in großen Kirchen und Klöstern verwendet. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts gab es in den meisten europäischen Städten bereits eine Räderuhr.

Von der Nürnberger Eieruhr bis zur ersten Armbanduhr

1510 stellte Peter Henlein erstmals seine bekannte Taschenuhr, die "Nürnberger Eieruhr" vor. Mit jeder Epoche wurde die Uhr immer genauer, wobei die Entwicklung lange Zeit von der Seefahrt bestimmt war. John Harrison war einer der berühmtesten Bord-Uhren-Bauer, der die sogenannte Längenuhr fabrizierte. Die wichtigsten Uhrmacherzentren waren Paris und Blois in Frankreich, Nürnberg und Augsburg in Deutschland, Genf in der Schweiz und London in England. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde schließlich mit der Massenproduktion der Uhr begonnen. Waren es vorerst großteils nur Wand- oder Tischuhren, so wurden die Uhren durch die Entwicklung der Feinmechanik immer kleiner. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden erstmals Armbanduhren hergestellt. 1923 die erste Automatikuhr.

Das erste elektronisch betriebene Federuhrwerk

Ein großer Fortschritt war es, die Uhren durch Aufziehen eines Federuhrwerks zu betreiben. Als dieses Uhrwerk auch noch elektronisch betrieben wurde, war der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten. So gab es dann bereits Uhren mit Unruh oder Pendeluhren, die über automatische Aufzugsmechanismen verfügten. Das Pendel und die Unruh wurden elektromagnetisch angetrieben, heute wird bei elektronischen Pendeluhren das Pendel nur mehr als Dekoration verwendet, die Uhr selbst wird durch Schwingquarz angetrieben.

Die erste Atomuhr

Ein wichtiger Schritt für die neueste Uhrengeneration war die 1949 erstmals eingesetzte Atomuhr, die durch Ione oder freie Atome betrieben wird und dadurch unabhängig von Alterung oder Umgebung ist. Die Atomuhr in Mainflingen in der Nähe von Frankfurt am Main hat eine Reichweite von circa 2.000 Kilometer und sendet in regelmäßigen Abständen Funksignale aus, mit welchen alle damit erreichbaren Funkuhren in Mitteleuropa synchronisiert werden.

Zusatzfunktionen oder Geräte mit integrierten Uhren

Uhren hatten schon immer mehrere Funktionen und wurden nicht nur zur Bestimmung der Tageszeit eingesetzt, man denke nur an Stech- oder Stoppuhren. Weitere Zusatzfunktionen, die im Laufe der Zeit dazukamen, waren sogenannte Tachymeter zur Messung von Geschwindigkeiten oder Wegen, Countdown-Messungen, also Rückwärtsmessungen oder Drehlünetten, die bei Taucheruhren eingesetzt wurden. Auch das Pulsometer zur Messung von Pulsschlägen oder der Wecker gehören zu den Zusatzfunktionen der Uhr, die in den meisten Fällen integriert sind. Das trifft auch auf Funktionen zu, die gar nichts mit der Zeitmessung zu tun haben, wie zum Beispiel ein Taschenrechner, ein Höhenmesser oder Arithmeter. Andersrum sind Uhren oft in anderen Geräten integriert, wie in Kugelschreibern, Taschenrechnern oder Mobiltelefonen.

 

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